Waldorf-Blog
20. Mai 2009 at 8:47 am 6 Kommentare
Hallo allerseits,
Dieser Blog – eine Art „Selbstverständnis“ gibt es rechts – wird in Zukunft in loser Reihenfolge Nachrichten und Neuigkeiten aus bzw. Stellungnahmen zu bestimmten Themen rund um Waldorfschule, den Debatten um die Anthroposophie und – vor allem – die allermeist inadäquaten Aktionen unter WaldorfbefürworterInnen und KritikerInnen gleichermaßen liefern.
Das Blog selbst ist klar pro Waldorf, aber ebenso klar kritisch gegenüber dessen Ist-Zustand.
Die bisherigen Artikel und ihr Autor sind hierher umgezogen von der Seite namenstaenzer.de, die ursprünglich als Blog von WaldorfschülerInnen für WaldorfschülerInnen gedacht war, auf der aber zunehmend nurnoch ich geschrieben habe, meist auch zu anderen als den ursprünglich geplanten Themen.
Da auf namenstaenzer.de die Kommentarfunktion in 99% der Fälle genutzt wurde, um beleidigende, unsachliche, kontraproduktive Anmerkungen und Diffamierungen ( von pro- genauso wie von antianthroposophischer Seite ) zu hinterlassen, am Ende sogar unter falschem Namen gepostet wurde, um Personen zu diskreditieren, halte ich es zumindest vorerst für das Beste, das Kommentare auf dieser Seite erst freigeschaltet werden müssen. Viel Spaß beim Lesen, ich hoffe auf eine fruchtbare Diskussion!
Ansgar Martins
Entry filed under: Allgemein, Identität, Nachrichten.
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1.
Cardinal | 28. Mai 2009 um 7:00 pm
Gute Entscheidung! Die Namenstänzer-Diskussion war für beide „Seiten“ peinlich.
Viel Erfolg hier jedenfalls! Ich bleibe beim Stammpersonal.
2.
Christoph Kühn | 28. Mai 2009 um 9:51 pm
Neues Blog, neues Glück!
3.
Freund der Waldorfschulen | 13. Juni 2009 um 12:49 pm
Lieber Blogautor,
Du verweist auf die „Nachrichten aus der Welt der Anthroposophie“ und auf Helmut Zander, willst aber pro Waldorf sein?
Das geht doch nicht zusammen. Diese Seite ist dadurch ein trojanisches Pferd, das freundlich lächelnd den Dolch in den Rücken jedes wahren Freunds der Waldorfschulen oder Rudolf Steiners stößt.
Jeder Verständige wird das erkennen.
4.
Ansgar Martins | 13. Juni 2009 um 1:05 pm
Hallo „Freund“,
In Ihrem Fall bestehe ich doch ausdrücklich aufs Sie!
Helmut Zander und die „Nachrichten“ leisten Arbeit, die der BdFW oder die Anthroposoph. Gesellschaft versäumen. Die letzteren sicher polemisch, aber das wird durch das penetrante Verschweigen oder sogar gerichtliche Verklagen der dort thematisierten Vorfälle seitens der meisten offiziellen anthroposophischen Institutionen legitimiert.
Ich verstehe diese Seite als den Versuch eines Dialogs von Ansichten beider „Fraktionen“. Und lustigerweise habe ich einige Stimmen von anthroposophiegegnerischer Seite gehört, die mir dasselbe umgekehrt vorwerfen. Ich tue liberal und verkaufe doch nur „Sekten“-Stoff.
Deswegen habe ich schon vor einiger Zeit den Artikel „Wo ein Wille ist, ist auch ein Weg“ geschrieben.
Viele Grüße,
Ansgar Martins
5.
Hauser | 31. August 2011 um 9:55 pm
Hallo Herr Martins,
in Ihrem Falle werde ich auch auf Sie bestehen.
Wer sich mit Polemikern wie Andreas Lichte einseitig auseinandersetzt und diesem „Herrn“ unnötig Zugeständnisse macht, ist entweder zu blauäugig oder er stimmt einem generellen Rassimusvorwurf gegenüber der gesamten anthroposophischen Bewegung zu.
Wir sind hier nicht auf interessanten Vorlesungen an der Uni auch geht es hier nicht um persönliche Rachefeldzüge gegen Ausbilder und Lehrer.
Das ist das richtige leben und es geht bei A. Lichte um Sippenhaft und Verunglimpfung der gesamten „Anthrposophie“.
Falls Sie das nicht bemerken, tut es mir wirklich leid!
Gott sei Dank sind ja Entwicklungen möglich, die Hoffnung stirbt zuletzt. Sie sind ja noch jung.
Bei aller berechtigter Kritik gegenüber verschíeden Aüßerungen über Rassen und deren „Machtstellung“ ist es mehr als misanthropisch, sich grundsätzlich auf „sein Schlechtestes“ reduziern zu lassen, wie es Lichte immer wieder probiert.
Herzlich,
Hauser
Anmerkung AM
Das können Sie halten, wie Sie wollen 😉
Das hier ist ein Blog. Die Kommentarfunktion existiert durchaus mit Absicht. Und wenn da meinen Thesen widersprochen wird, oder wenn jemand Thesen postet, denen ich widerspreche, diskutiere ich das nach Möglichkeit aus, völlig egal, ob der Autor Andreas Lichte oder sonst wer ist. Das Argument, ich solle mich nicht mit ihm beschäftigen, weil er die Anthroposophie grundsätzlich ablehnt, ist in etwa so sinnvoll wie eine anthroposophiekritische Forderung, sich nicht mit Anthros auf Augenhöhe zu unterhalten. Beides ist Bullshit.
Es geht in der Tat nicht um Rachefeldzüge gegen Ausbilder und Lehrer. Ich habe zu denen nach wie vor ein gutes Verhältnis und hatte eine (Waldorf)Schulzeit, die ich nicht missen möchte. Meine Kritik besteht zum einen unabhängig davon und ist andererseits Ausdruck meines Wunsches, dieses Richtige der Waldorfpädagogik endlich aus einer paternalistischen, rassistischen und obskuren Schlacke herauszuschälen.
6.
Hauser | 1. September 2011 um 5:49 pm
Ich hatte Ihnen auch nicht geraten, sich nicht mit Lichte zu beschäftigen!!!
Ich wünsche mir lediglich, dass mehr Anthroposophen zu der g r u n d s ä t z l i c h e n abwertenden Polemik Lichtes Stellung zu beziehen.
Oder „man“ geht konsequent einen anderen Weg und versucht den guten Herrn Lichte konsequent zu Veranstaltungen ( Tagungen, Seminare, usw einzuladen). Ich bin mir ziemlich sicher, dass entweder das Problem sich nach einigen Tagungen von allein gelöst hätte oder dass Lichte die Einladungen konsequent ablehnt und so fortfährt wie bisher ( damit wäre auch nichts verloren 🙂 )
Ihren Bemühungen, die Waldorfpädagogik aus peternalistisch rassistisch und obskurer Schlacke herauszuschälen, will ich so nicht folgen, kann aber wahrscheinlich nachempfinden, was sie damit meinen könnten 🙂 ….
Steiner hat u.a. Mediationsempfehlungen gegeben, z.B. durch mantrische Mediationen.
Georg Kühlewind hat einmal geschrieben; dem Sinn nach:
Diese Worte kann man mitunter jahrelang von den verschiedensten Seiten betrachten uns sie können einem immer wieder Neues bringen.
Da ich einen Bezug zum o.g. sehe, zitiere ich einmal:
Da wirkt in mir die Drachenkraft,
die mich herunterziehen will.
Ich schaue sie nicht,
ich fühle sie als das,
was m i c h unter mich bringen will.
Aber ich schaue im Geiste den leuchtenden Engel,
dessen kosmische Aufgabe es immer war,
den Drachen zu besiegen.
Ich konzentriere mein Gemüt auf diese Leuchtgestalt:
Ich lasse ihr Licht in mein Gemüt herein strahlen.
–
Hier werden die „Schlacken“ überhaupt nicht geleugnet, aber es wird ein anderer Fokus empfohlen. „Man“ sollte nicht permanent auf die Schlacken starren.. schauen
Und da einige Menschen bekanntermaßen bei Drachen, Engeln, Geistern und so weiter Pickel und Angst bekommen, werden zukünftig Bemühungen notwendig sein, eine gemeinsame Sprache mit “ Gleichgesinnten“ zu finden, wie es z.B. von Info 3 versucht wird.
Schwieriger ist , mit scheinbar „Nicht- Gleichgesinnten / Gegnern einen gemeinsamen und gleichzeitig freiwillig individuellen Blick auf die „Leuchtgestalt“ zu entwickeln und nicht zu sehr auf die „Schlacken“ konzentriert zu sein, denn dann ist Krieg vorprogrammiert!
Ich widerspreche daher einem grundsätzlichen Rasissmusvorwurf gegen Steiner und erachte auch eine neue „erweiterte“ Rassismusdefinition ( die dann auch noch von erklärten Gegenern der Anthroposophie geliefert wird) als nicht hilfreich.
Die bisherigen anerkannten Definitionen machen ausreichend deutlich, „ab wann“ es sich um einen wirklichen Rassismusvorwurf handelt und „ab wann“ es „lediglich“ eine theoretische Debatte ist, wie sie von H. Zander „attestiert“ wurde, bei der kein Mensch zu Schaden gekommen ist und/oder ein Mensch sich in seiner Menschenwürde beeinträchtigt fühlt und z.B. ein Rechtsverfahren in Gang setzt.
Hoffentlich ist meine Haltung mit obigen Zitat verständlich geworden.
MfG
Hauser
Anmerkung AM
Sie haben Ihre Position deutlich gemacht – aber ich habe eine andere. Es ist sehr wichtig, Rassismus „weit“ zu definieren, da die Übergänge von latenter Xenophobie und rassistische Praxis im langen 19. Jahrhundert doch ziemlich fließend waren. Um dieses Feld historisch sauber abzustecken, ist es einfach nicht zulässig, irgendwo zu sagen: „ab hier ist Rassedenken Rassismus, aber davor noch nicht“ – das wäre reine Willkür.
Dass Steiner insgesamt eine humanistische Absicht hatte trennt ihn nicht von diesem Diskursfeld. Wie gerade an anderer Stelle diskutiert, gingen (zB bei Mutter Theresa und Albert Schweitzer, soziales Engagement und rassistische Vorurteile Hand in Hand.
Im Übrigen ist an seiner, wie Sie zurecht feststellen, sehr besonnenen Auseinandersetzung Helmut Zander selbst Schaden genommen. Es gab nicht nur Klagen, sondern er selbst wurde als „Amokläufer“ (Karen Swassjan), „Rassist“ (Lorenzo Ravagli) und „faschistoid“ (Peter Selg) bezeichnet. Nichtsdestominder greift Zander in seinen jüngeren Untersuchungen auch wieterhin auf Selgs quellengesättigte Studien zurück. Umgekehrt wäre das kaum der Fall.