Waldorfschule Filstal: Schüler-Projekttage mit Ken Jebsen abgesagt

10. Juli 2015 at 3:50 pm 21 Kommentare

Im Juni forderte der Bund der Freien Waldorfschulen erfolglos die Entlassung eines Lehrers an der Waldorfschule Minden, der über 20 Jahre lang in extrem rechten Kreisen agierte. Der nächste Fall kommt aus Göppingen – hier haben offenbar Schülervertreter zwei neurechte Verschwörungstheoretiker zu „Projekttagen“ eingeladen. Die Schule ist nun eingeschritten und distanziert sich.  

Die Freie Waldorfschule Filstal ist gewiss ein friedvoller Ort. Von der Altpapiersammlung der „Elterninitiative für Religionsvielfalt“ (ReVie) zu den Projekttagen der Schülermitverwaltung (Thema: „Außerschulische Bildung“ bzw. „Politik – Medien – Wirtschaft – Gesellschaft – Kultur“) passt alles ins Bild des sich an solchen Schulen reproduzierenden Bildungsbürgertums mit Fimmel für leibliche, seelische und geistige Nachhaltigkeitsfragen. „Das breitgefächerte Angebot reicht von politischem Rap über Wirtschaftsfragen bis hin zur Ernährung (veganer Kochkurs)“, freut sich die SMV in der Ankündigung ihrer Projekttage, die vom 20. bis zum 22. Juli für Schüler der Klassen 9-12 stattfinden sollen. Als „großes Gemeinschaftsprojekt“ wird eine Diskussion über TTIP beworben, bei der u.a. ein linkes Bundestags- und ein grünes Landtagsmitglied sprechen sollen. Auf dem (inzwischen auf der Webseite der Schule nicht mehr aufrufbaren) Flyer erfährt man weitere Details:

Highlight am Montag sollte Ken Jebsen sein, mit gleich zwei Vorträgen: vormittags („Medien“) und abends („Krieg und Frieden“). Der erste Vortrag sollte im „Uditorium“ Uhingen, der letztere im nah gelegenen anthroposophischen „Insitut Eckwälden“ stattfinden. Jebsen ist selbst ehemaliger Waldorfschüler und vor allem – nachdem ihm antisemitische Äußerungen vorgeworfen wurden – entlassener RBB-Moderator. Inzwischen betreibt er sein eigenes dubioses Medienportal „KenFM“. Seine Affiliationen und Brüche reichen weit ins neurechte Lager: zu Elsässers „Compact-Magazin“ über den russischen Propagandasender RT-deutsch und Montagswahnmachen zum völkischen „Friedenswinter“. Jebsens Sprache ist deutlich, wenn er etwa vom Mossad erzählt, der natürlich die USA und die Massenmedien beherrscht, oder gleich auf  „altdeutsch“ raunt: Israel strebe „in Palästina die Endlösung“ an. Jebsen gehört zu den bekannteren Gesichtern der sich als „Systemkritiker“ aufspielenden Verschwörungstheoretiker, die nicht nur im weiteren anthroposophischen Umfeld auf stabile ideologische Ressourcen zählen können. An jedem der drei Projekttage sollte es vormittags überdies „Projektgruppen“ geben: Eine davon (Thema: „Pressefreiheit“) mit dem eher unbekannten Rapper Kilez More, ebenfalls ein Fan von NWO, Antiamerikanismus und Medienbashing.

Soweit der Flyer – „Da ist etwas an uns vorbei gegangen. Wir sind erst am Wochenende wach geworden“, gesteht Axel Dittus, Geschäftsführer der Schule. Bei ihm und seinen Kollegen sei die Idee der Schüler, Jebsen einzuladen, abgelehnt worden. Die sollen sich daraufhin an die externen Veranstalter gewandt haben, aber auch diese haben die Veranstaltungen inzwischen abgesagt. Hinterfragt wird nun die Rolle einer Lehrkraft, die die Schüler bei der Organisation beaufsichtigen sollte. In der Neuen Württembergischen Zeitung (Südwest Presse) schreibt dazu Holger Thielen:

„Dass die Auswahl einiger Referenten nicht die Alarmglocken schrillen ließen, liegt womöglich daran, dass das Zerrbild der angeblich manipulierten Medien und die Anfälligkeit für Verschwörungstheorien an der Schule verbreiteter ist, als manche Eltern – und Lehrer – bisher glaubten. In den sozialen Medien fällt einer der Pädagogen mit besonderen Sympathiebekundungen auf: für Beiträge von Ken Jebsen und Daniele Ganser, einem weiteren Experten in Sachen Verschwörung.“

– und hat recht, bekanntlich über die Waldorfschule Filstal hinaus. Auf Facebook kommentiert dazu ein ehemaliger Waldorfschüler:

„In Gemeinschaftskunde wurde uns an der Waldorfschule unkritisch kommentiert aus „Die Insider“ von Garry Allen, einem antisemitischen und verschwörungstheoretischen Werk über die NWO, vorgelesen. Passt hervorragend zu Ken Jebsen. In seinen Reden fand ich mehrmals Sätze, wie ich sie aus dem Unterricht an der Walldorfschule kenne.“

Jebsen wurde im vergangenen Jahr an die Waldorfschule Überlingen geladen, auch hier distanzierte die Schule sich in letzter Minute. Der Vortrag fand trotzdem statt, weil Eltern der Schule einen externen Raum mieteten. Insbesondere der Schweizer Verschwörungstheoretiker Ganser erfreut sich einiger Beliebtheit im anthroposophischen Milieu. (vgl. Nachrichten bewältigen, Bald Nato-Panzer vorm Goetheanum?) Dieses Milieu freilich ist nur bedingt für den Geisteszustand von Waldorfschülern verantwortlich. Phänomene wie „Reichsbürger“ und „Davis-Methode“ im Waldorfumfeld werden wohl eher vom „alternativen“ Charme dieser Einrichtungen angezogen als von konkreten Lehren Rudolf Steiners. Für das Waldorfklientel trifft ein Satz der Steiner-Biographin Miriam Gebhardt zu: „Wir ‚Verbraucher‘ der Anthroposophie sind wie die Römer, die alle Götter in ihr Pantheon aufnahmen, man kann ja nie wissen.“ (Gebhardt: Rudolf Steiner, 345) Neoliberale Selbsttechnologien, grüne Lebenskunst und spirituelle Philosophie – solange sie nur nicht „intellektualistisch“ daherkommt – bilden hier eine wohlige Legierung mit allerlei esoterischen und esoterikkomatiblen Ideologemen. Das bedeutet keinen Abschied von der Anthroposophie, sondern zeigt deren sukzessive gesellschaftliche Diffusion und Differenzierung in ein breiteres „systemkritisch“-esoterisches Milieu an.

Einen Mikrokosmos dessen präsentiert der Flyer der SMV-Projekttage: Jebsen und Kilez More mögen sich für Kapitalismusgegner halten, die SMV indes scheint sich für ökonomisierte Bildung durchaus erwärmen zu können: Eine „Projektgruppe“ über „Widersprüche im Geldwesen“ als Ursache der Finanzkrise soll der FDPler Eckart Behrens leiten, der auch die Waldorfschule Mannheim und die dortige Waldorflehrer-Ausbildungsstätte mitgegründet hat. Er steht laut Lebenslauf dafür, „Autonomie und Wettbewerb auch im Schul- und Hochschulwesen durchzusetzen“.  Ein weiterer Referent ist laut Flyer Markus Buchmann, den man zur jüngeren anthroposopischen Meditationsbewegung zählen kann. Er bildet „Bildekräfteforscher“ aus und soll auch den Schülern „Die Wirklichkeit des Geistigen“ näherbringen: „Mittels einfacher Meditations- und Wahrnehmungsübungen werden die Hintergründe des anthroposophischen Menschenbildes erkundet“, „praktisch und konkret“, versteht sich. „Gehe durch alles hindurch bis alles durch dich hindurchgeht“, verkündet die Workshop-Beschreibung von Bruno Nagel, der über „Philosophie“ referiert: „Umgebungsbeobachtung und ihre Anforderung ans eigene Ich im Dialog mit der Welt“. „Von der Idee zum Plan das ist der Plan“, kündigt sich eine „Projektgruppe“ zur „Medien-Produktion“ an, nur für Schüler der 11. und 12. Klasse ist eine zu biologischen Grundlagen der Gentechnik vorgesehen. Neben dem waldorfüblichen Improvisationstheater, veganer Küche und Artensterben durch Klimawandel gehören Titel wie „was bewegt uns?“ oder Stressmanagement dazu und verleihen dem Programm den Charme eine esoterischen Coaching-Messe. „Man kann ja nie wissen“. Immerhin: Auf dem Flyer der Projekttage wird auch ein Raphael Schwaderer angekündigt, der erklären soll, warum „wir Rassismus, Antisemitismus und Diskriminierung in unserer Gesellschaft nicht dulden“ und was man „dagegen tun“ könne. Vielleicht ist das der aufschlussreichste Teil des Flyers, weil er die offenherzige politische Konfusion anzeigt. Man kann sich heute durchaus für Antidiskriminierung erwärmen und zugleich bei veganen Häppchen von Jebsen, More und Co über die Mossad-Medien beschwatzen lassen. Für Einheit wird spätestens in den Selbstfindungs-Workshops gesorgt.

Höheres Wissen über verborgene Daseinstiefen jedenfalls korrespondiert mit den geheimen Informationen, die Verschwörungstheorien versprechen. Die Korrespondenz ergibt sich aus der Form des reklamierten Wissens, das gegen einen vermeintlich unterwanderten „Mainstream“ gerichtet ist. Ein Beispiel dafür wäre die anthroposophische „Impf-Kritik“, in der esoterische Medizinvorstellungen und eine sachlich irregeleitete gesellschaftskritische Ambition verschränkt sind. (vgl. „Löffelchen voll Zucker“)

„Conspiracy theory works to present hidden knowledge about evil, but it also cements an audience as ‚in-group‘ and attempts ‚transformation‘ of the passive individual to social mobilization through presenting the negative, where lighter occulture focuses on the positive. Conspiracy theory may thus be a natural, sociological side of esoteric discourse, as well as a logical extension of it in constructing an ‚Other‘ that does not recognize esoteric discourse and attendant movements as legitimate.“ (Asbjorn Dyrendal: Hidden Knowledge, Hidden Powers, in: Asprem/Granholm: Contemporary Esotericism, Sheffield/Bristol 2013, 224f.)

Wollten sich die Waldorfschulen hiergegen immunisieren, wäre nicht nur die Auseinandersetzung mit den eigenen völkischen Theorieelementen, sondern vor allem eine zeitdiagnostisch-kritische Urteilsbildung unumgänglich. Insofern sprechen die SMV-Projekttage eine deutliche Sprache: Dass hier ein Antidiskriminierungsworkshop neben Jebsen steht, spricht Bände über die Defizite, denen ein kritischer Unterricht vorbeugen sollte.

Entry filed under: Bund der Freien Waldorfschulen, Esoterikforschung, Ken Jebsen, SchülerInnenpartizipation an FWSen, Verschwörungsdenken, Waldorf & Rechtsextremismus.

„Dass er Individualität und Freiheit fördert“. Tücken im Verhältnis von Anthroposophie und völkischer Religiosität – noch einmal Hinter dem Mond hervor. Waldorfbund warnt die Schulen vor politischen Demagogen

21 Kommentare Add your own

  • 1. Andreas Lichte  |  10. Juli 2015 um 4:04 pm

    “Gehe durch alles hindurch bis alles durch dich hindurchgeht”

    muss ich jetzt erst mal durch mich durchgehen lassen. Ich bin sicher, danach bin ich irgendwie ein besserer Mensch: Quasi gefühlter Waldorfschüler.

    Antworten
  • 2. Julija Dobrovolska  |  10. Juli 2015 um 4:12 pm

    Eine riesige Schande für den Bund, der total seinen Auftrag vergessen hat, freies Geistesleben zu ermöglichen und zu unterstützen. Denkverbot musste vom Westen kommen, kommt aber aus den eigenen Reihen. Entsätzlich!

    Antworten
    • 3. A.M.  |  10. Juli 2015 um 4:22 pm

      Nur als Beispiel dafür, was hier reinkommt.

    • 4. Andreas Lichte  |  10. Juli 2015 um 5:45 pm

      … ich hätte gern mehr Beispiele für das, „was hier reinkommt“

    • 5. A.M.  |  10. Juli 2015 um 7:32 pm

      Mehr als exemplarisch ist der hier verlinkte Artikel von Michael Amthor („mikeondoor“)…

  • 6. mikeondoor  |  10. Juli 2015 um 7:06 pm

    Ken Jebsen und die blödsinnig-tendenziöse Berichterstattung des „Waldorfblogs“
    http://mikeondoor-news.de/ken-jebsen-und-die-bloedsinnig-tendenzioese-berichterstattung-des-waldorfblogs/

    Antworten
    • 7. A.M.  |  10. Juli 2015 um 7:39 pm

      Vielen Dank für Ihr offenherziges Bekenntnis. „Nazi-Keule“, „Mainstreammedien“, „US-Lakaien“, genau da spricht der neue völkische Geist, Herr Amthor 😉

    • 8. Andreas Lichte  |  10. Juli 2015 um 7:51 pm

      @ Ansgar Martins

      da kann man ja richtig neidisch werden, bei fabelhafter Fanpost wie von „mikeondoor“ !

    • 9. A.M.  |  10. Juli 2015 um 7:55 pm

      Ich finde ja, stilistisch und inhaltlich bleibt Herr Amthor an Fabelhaftigkeit weit hinter seinen Möglichkeiten zurück. Eine schöne Anregung für’s nächste Mal wäre vielleicht der aktuelle „Europäer“:

      „Mögen die Meteoritenschwärme aus dem Sternbild des Perseus im August zu klaren Gedanken über die von unheilvollsten Medusakräften durchzogene Weltlage anspornen.“ … über die Bilderberger zum Beispiel.

      http://www.perseus.ch/archive/5599

    • 11. Andreas Lichte  |  13. Juli 2015 um 4:06 pm

      … aus der Warnung des Bundes der Freien Waldorfschulen:

      „Solche Theorien würden auf junge Menschen oft verführerisch wirken, weil sie einfache Antworten für komplexe Zusammenhänge bereithielten, betont der Bundesvorstand in seinem Brief.“

      Hallo?!?

      Wer hat einfachere Antworten als Rudolf Steiner und die Waldorfschulen?

      Der „Bund der Freien Waldorfschulen“ sollte als allererstes mal den ollen Steiner rauskicken, aus den Waldorfschulen.

    • 12. mikeondoor  |  13. Juli 2015 um 10:16 pm

      …nun, auch bei den waldorfs gibt es ne menge spätzünder – oder besser gesagt – sie schweben auf der rosaroten wolke, was politik betrifft… schwammen nicht auch etliche mit auf der braunen soße im dritten reich – aus welchen gründen auch immer. damals gab´s ein böses erwachen – das gleiche könnte passieren, wenn man ungefiltert den von unseren gesteuerten leiDmedien verbreiteten schwachsinn nachplappert und nicht die hintergründe erkennt… gemeint ist die us-geopolitik…
      Obamas Schurkenstaat… Amerikas Geopolitik:
      http://mikeondoor-news.de/obamas-schurkenstaat-special-amerikas-geopolitik/

    • 13. A.M.  |  14. Juli 2015 um 1:10 am

      Mit dem Unterschied, dass auch die braunen Anthroposophen mit Vorliebe NS-Wahnbildern von US-Strategien und jüdisch-freimaurerischer Verschwörung anhingen.

      Zum Beispiel Dezember 1933: Ein Stuttgarter NSDAP-Mitglied A. Schönthal hält einen aggressiven Vortrag gegen die Waldorfschulen (mit den alten Vorwürfen: Marxismus, Steiner sei Jude, Freimaurerei, Marxismus), ein Stuttgarter Dr. Emmert (Lehrer an der dortigen Waldorfschule) widerspricht aus anthroposophischer Perspektive. “While Emmert conceded that there were dangerous secret societies in existence, he rejected Schonthals claims that the Anthroposophy Society was one of them.” (Priestman 2009: 143f.)

      Hierzu und zum Kontext: https://waldorfblog.wordpress.com/waldorf-ns-chronik/

  • 14. Bobby  |  13. Juli 2015 um 11:42 pm

    Haltung und Stellungnahme der Bund der Freien Waldorfschulen sind mit Sicherheit wichtig und dringend notwendig um die Glaubwürdigkeit der Schulbewegung in der Öffentlichkeit halbwegs aufrecht zu erhalten.

    Wenn es im vergangenen Schuljahr angeblich (im Brief des Bundes der Freien Waldorfschulen) mindestens zu fünf ähnliche Vorfälle gekommen ist, so ist doch anzunehmen dass dieses nur die Spitze des Eisberges sein dürfte…

    Das Problem, wie hier geschehen, vor allem in Schülernähe zu suchen dürfte allerdings zu einseitig sein.

    Im Zeitalter von Markus Osterrieder (Welt im Umbruch) braucht man sich jedenfalls nicht wundern, wenn Leuten wie hier zum Beispiel Ken Jebsen, Daniele Ganser und Michael Amthor, hemmungslos ihre Verschwörungs-Fantasien unter das Volk bringen und teilweise blind geglaubt werden. Die Liste ähnlicher Autoren ließe sich aber beliebig erweitern.

    Es ist schon erstaunlich, wie solche Personen immer wieder an prominente Stellen der anthroposophischen Bewegung zu Wort kommen (so neuerdings Daniele Ganser ganz ausführlich und kritiklos im ‚Goetheanum‘). Was da an Verschwörungsideen und Geschichtsfälschungen betrieben wird sprengt jede Vorstellungskraft. Die Nähe zu Elsässers ‚Compact-Magazin‘ und zum russischen Propagandasender RT-deutsch ist allgegenwertig.

    Deshalb dürfte es wohl nur eine Frage der Zeit sein, bis sich die Organe des Verfassungsschutzes für solche Bestrebungen in der anthroposophischen Gesellschaft und in der Waldorfschulbewegung interessieren werden.

    Antworten
    • 15. mikeondoor  |  14. Juli 2015 um 8:21 am

      „Der “Bund der Freien Waldorfschulen” sollte als allererstes mal den ollen Steiner rauskicken, aus den Waldorfschulen. Der “Bund der Freien Waldorfschulen” sollte als allererstes mal den ollen Steiner rauskicken, aus den Waldorfschulen.“

      …harter tobak – auf einer seite, die sich „waldorfblog“ nennt, werden kommentare wie oben positiv bewertet… irgendwie hat man das gefühl, im falschen film zu sitzen

      …ähnlich wie bei unserer alphapresse muss man hier wohl alles ins gegenteil drehen, damit es einigermaßen stimmig wird – s. auch hier:

      „Im Zeitalter von Markus Osterrieder (Welt im Umbruch) braucht man sich jedenfalls nicht wundern, wenn Leuten wie hier zum Beispiel Ken Jebsen, Daniele Ganser und Michael Amthor, hemmungslos ihre Verschwörungs-Fantasien unter das Volk bringen und teilweise blind geglaubt werden. Die Liste ähnlicher Autoren ließe sich aber beliebig erweitern. „

    • 16. A.M.  |  14. Juli 2015 um 12:21 pm

      „Alles ins Gegenteil drehen“ – so habe ich mir die Genesis Ihrer Positionen vorgestellt…

  • 18. Andreas Lichte  |  14. Juli 2015 um 1:05 pm

    @ mikeondoor

    Ich wünsche mir eine Waldorfschule ohne Rudolf Steiner, weil wirklich NIEMAND diesen „germanozentrischen“, rassistischen Rudolf Steiner braucht:

    „Die Mission einzelner Volksseelen im Zusammenhang mit der germanisch-nordischen Mythologie“ [1]

    [ist ein] Buch [Rudolf Steiners], dem die ‘Bundesprüfstelle für jugendgefährdende Medien’ (BPjM) bescheinigte, dass es, Zitat BPjM, „als zum Rassenhass anreizend bzw. als Rassen diskriminierend anzusehen“ sei.

    Die BPjM beanstandete unter anderem die folgende Text-Stelle, die den Inhalt des Buches zusammenfasst, Zitat Rudolf Steiner: „Eine Aufgabe, die besonders der kaukasischen Rasse obliegt, ist die: Sie soll den Weg machen durch die Sinne zum Geistigen, denn sie ist auf die Sinne hin organisiert.“ [2] „Kaukasische Rasse” gebraucht Steiner synonym für „weiße Rasse“, über deren Rolle er an anderer Stelle schreibt: „Die weiße Rasse ist die zukünftige, ist die am Geiste schaffende Rasse.“ [3]

    Die „weiße Rasse“ ist das Ziel von Rudolf Steiners „Menschheitsentwickelung“, die der Historiker Peter Staudenmaier so zusammenfasst: „Ausgehend von Blavatskys [4] entwicklungstheoretischem Ansatz baute Steiner eine Evolutionslehre der Völker- und Rassengruppen auf, wonach die menschliche Seele durch aufeinanderfolgende Verkörperungen in immer ‘höheren’ Rassen geistig wie leiblich fortschreitet. Diese Stufenleiter der Rassen steht im Mittelpunkt von Steiners esoterischem Verständnis der Gesamtentwicklung der Menschheit, vom Verhaftetsein in der Materie hin zur geistigen Vervollkommnung.“ [5]

    Innerhalb der „weißen Rasse“ haben die „Germanen“ eine herausragende Mission, sie sind es, die die „Menschheitsentwickelung“ voranbringen. Und genau darum geht es in Steiners „Die Mission einzelner Volksseelen im Zusammenhang mit der germanisch-nordischen Mythologie“: die „Germanen“ – sprich: die „Deutschen“ – sind ein auserwähltes Volk.

    (…)“

    Quelle: „Ein ‚rechter‘ Waldorflehrer soll gehen – Rudolf Steiner bleibt“, http://hpd.de/artikel/11915

    Antworten
  • […] Kilez More und Ken Jebsen, denen kürzlich die Schülermitverwaltung der Waldorfschule Filstal ein Forum bieten wollte. Dieses Ereignis dürfte auch den unmittelbaren Anlass für das Schreiben dargestellt haben. In dem […]

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  • 20. F. Rothacker  |  9. November 2016 um 5:21 pm

    Schade, dass hier Daniele Ganser und Ken Jebsen in einem Atemzug genannt werden. Zwischen den beiden Herren herrscht doch ein grosser Unterschied! Ganser ist in keinster Weise ein Verschwörungstheoretiker sondern in seinen Analysen einfach sehr kritisch – und nicht im „Mainstream“. Bei Ken Jebsen sieht das sehr anders aus. Aber das ist ja leider sehr in Mode, alles in einen Topf zu werfen. So gibt es z.B. von Jebsen in der Tat Äusserungen, die politisch sehr „rechts“ sind – bei Daniele Ganser findet sich dies hingegen überhaupt nicht…
    Also: Vorsicht! Genau hinschauen! Schade, dass der Bund der Freien Waldorfschulen hier selber auch nicht differenziert!

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Ich bin Ansgar Martins, geb. 1991 und war bis Juni 2010 Schüler an der FWS Mainz. Inzwischen studiere ich Religionsphilosophie, Soziologie und Geschichte in Frankfurt a. M. Dieser Blog ( dessen "Leitbild" ganz oben rechts ) ist mein persönliches Projekt, um die oft einseitigen und selbstgerechten Pro- und Contra-Positionen in der Debatte um die Waldorfpädagogik und Anthroposophie kritisch zu kommentieren. Ich hoffe, das gelingt, und freue mich über Rückmeldungen jeder Art!

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